Mozart!

Allgemeine Informationen

Autoren

Michael Kunze Michael Kunze
Buch, Liedtexte
Sylvester Levay Sylvester Levay
Musik

Inhalt

Ort & Zeit der Handlung: Österreich und Deutschland, Ende 17. Jahrhunderts

Akt 1

1809 im Herbst werden der Arzt und Naturforscher Doktor Anton Mesmer und einer seiner Diener von Constanze Nissen – der Witwe von Wolfgang Amadeus Mozart – auf dem Friedhof St. Marx zum Grab ihres verstorbenen Mannes geführt. Dafür verlangt sie Bezahlung. Am Grab angekommen, erinnert sich Mesmer an den Auftritt des Wunderknaben vor vierzig Jahren auf der Freiluftbühne im Barockgarten seiner Wiener Villa.

Damals, im Jahre 1768, präsentierte der Kapellmeister Leopold Mozart – unter Assistenz seiner Tochter Nannerl – seinen Sohn Wolfgang Amadé. Der Knabe ist krank, bringt aber die Gäste mit seinem Können trotzdem oder gerade deshalb zum Staunen. Doch die Baronin von Waldstätten ermahnt den Vater, seinen Sohn nicht zu überfordern. Sie ist es auch, die es möglich macht, dass der Kleine ein Kästchen, das er gefunden hatte, behalten durfte.

Neun Jahre später. Das Wunderkind ist ein junger Mann geworden, der seiner Schwester Nannerl einen roten Rock vorführt, den er aus Spielgewinnen finanziert hatte. Doch als der herrische Vater den Rock sieht, findet er diesen für Mozart nicht standesgemäß. Als er dann noch erfährt, dass Wolfgang ihn durch Spiel erstanden hat, lässt er Nannerl den Rock zurückbringen und Mozart die Serenade für den Fürsten schreiben.

Im Musical schreibt die Rolle Wolfgang nicht die Partituren. Das übernimmt das stets gegenwärtige Porzellankind Amadé, das als Personifizierung des Genies immerzu damit beschäftigt ist zu komponieren. Während nun also das Porzellankind die Serenade schreibt, hadert Wolfgang mit seiner Beziehung zum Vater, der ihn offensichtlich nicht so akzeptiert, wie er ist und sein möchte.

Derweil sorgt Graf Arco in der Wiener Residenz für ein Festessen für den Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo (1732–1812). Dieser tritt auf und mahnt die gesamte Dienerschaft zu Demut und Disziplin und warnt bei Nichtbeachtung vor dem Armenhaus. Er wird also als strenger Herrscher dargestellt, der alle, die unter ihm dienen, fest im Griff haben will. Es ist schon jetzt klar, dass diese beiden Charaktere nicht miteinander auskommen können. Als Mozart dann – verspätet – mit seinem Vater auftritt und so unglaublich stolz auf sein Werk ist, dass er es für Colloredo als gar nicht standesgemäß erachtet, zerreißt dieser die Partitur und tut seinen Unmut kund, indem er verlauten lässt, nichts mehr vom Vater oder Sohn mit dem Namen Mozart hören zu wollen. Leopold zeigt sich entsetzt, doch Wolfgang scheint eher froh über diese Entscheidung. Nun möchte Wolfgang auf Reisen gehen, um in anderen großen Städten eine Anstellung zu suchen. Schließlich muss Leopold einwilligen. Er schickt den Jungen mit seiner Mutter auf die Reise. Den Verlauf der Reise erfährt der Zuschauer durch Gespräche zwischen den Marktfrauen und Wolfgangs Schwester. Sie ist hoffnungsfroh. Doch Graf Arco bremst ihren Eifer, indem er ankündigt, der Fürsterzbischof werde nun seinen Einfluss spielen lassen. Der Vater, der sich große Sorgen macht, schreibt einen Brief an den Sohn, in dem er diesem rät, sein Herz in Eisen einzuschließen.

In Mannheim setzt die Familie Weber, die sich in finanziellen Nöten befindet, ihre erstgeborene Tochter Aloysia auf den Komponisten an. Das Unternehmen gelingt. Wolfgang gibt Geld und bekundet seine Absicht, sie zu seiner Primadonna zu machen.

Davon erfährt natürlich auch Leopold, der seinen Sohn sofort nach Paris beordert. Dort angekommen, schickt er noch immer Geld zu den Webers, um die Tochter nicht zu verlieren. Darüber verarmen er und seine Mutter selbst. Sie stirbt schließlich in der elenden Unterkunft der beiden. Mozart erkennt die Grausamkeit des Lebens und muss verarmt nach Salzburg zurückkehren, was die Bediensteten und Emanuel Schikaneder, den Leiter einer dort momentan stationierten Theatergruppe, gleichermaßen amüsiert. Nun hat der Vater durch die Schulden ein Druckmittel erlangt, Wolfgang endgültig an sich zu binden. Aus diesem Grund lehnt er auch ein Angebot der Baronin von Waldstätten ab.

Einige Monate später. Colloredo reist nach Wien und beordert – trotz Graf Arcos Befürchtungen – Mozart an seinen Hofstaat. In der Hauptstadt angekommen, trifft der Komponist wieder auf die Webers. Aloysia ist nun verheiratet, und so verliebt er sich in Constanze, als beide einer Schaustellertruppe zusehen. Er zieht in die Wohnung der Familie.

Als Leopold das erfährt, wird ihm klar, dass die Chance auf eine Rückkehr des Sohnes damit stark gesunken ist. Verbittert und enttäuscht versenkt er die Trophäen des ehemaligen Wunderkindes in der Salzach. Nannerl – beim Versuch den Vater zu trösten gescheitert – wird mehr und mehr klar, dass sie trotz ihrer musikalischen Begabung wohl in Zukunft kein Künstlerleben führen wird.

In Wien allerdings bricht der Fürsterzbischof sein Versprechen, Mozart eine Audienz beim Kaiser zu arrangieren. Er will ihn stattdessen nach Salzburg zurückschicken. Wolfgang stellt ihn zur Rede und beschließt, sich nicht länger einem Herrn zu unterwerfen, sondern frei zu sein. Nach einem Streit wird Mozart mit einem Fußtritt aus seinem Dienst entlassen. Er beschließt neu anzufangen, muss aber erkennen, dass er, um seine Ziele zu erreichen, das verhasste Porzellankind braucht. Er will seinen Schatten loswerden, weiß aber nicht wie.

Akt 2

Zurück im Jahre 1809. Der Diener beginnt zu graben. Mesmer stellt Frau Nissen Fragen über ihren verstorbenen Mann, die sie nicht beantworten will. Er erinnert sich daran, dass der Komponist manchmal seltsam war.

Im Jahre 1781 diskutieren die Zuhörer nach einem Konzert von Wolfgang Amadé Mozart über sein Können und seine Chancen. Sie sind alle einer Meinung: Wer Erfolg haben will, muss intrigieren und Intrigen erkennen können.

Wolfgang ist bei den Webers ausgezogen, wodurch seine Liebesbeziehung mit Constanze noch stärker geworden ist. Diese läuft allerdings nach einem Streit von zu Hause weg, direkt in die Arme ihres Geliebten. Die beiden werden von Cäcilia Weber und ihrem Liebhaber Johann Torwart überrascht. Cäcilia und Johann zwingen den Komponisten, einen Vertrag zu unterzeichnen, der ihn entweder zu lebenslangen Unterhaltszahlungen oder zur Eheschließung verpflichtet. Constanze – damit nicht einverstanden – nimmt ihrer Mutter den Vertrag ab und zerreißt ihn.

Ein Alptraum entführt Wolfgang auf einen Maskenball. Von Lebensbegleitern bedrängt, sucht er eine Antwort auf die Frage, was zugleich blind, zerbrechlich, weiblich, launisch, unsichtbar, unbestechlich, untreu, unbeschreiblich ist, kleiner beim Verweilen, kleiner vom Staunen, aber scheu und größer durch Teilen wird. Schließlich bringt ihn sein Vater auf die Antwort: Das Glück. Dann verschwindet dieser. Wolfgang will ihm nachgehen, wird aber von der Baronin von Waldstätten aufgehalten und ermahnt, nicht sein Leben lang dem Vater hinterher zu laufen, sondern erwachsen zu werden.

Derweil erklärt sich der Vater in Salzburg mit der Liebe seiner Tochter Nannerl nicht einverstanden, solange keine Mitgift vorhanden sei. Daraufhin bittet sie ihren Bruder um das eigentlich ihr zustehende Geld, das der Vater ihm gegeben hat. Wolfgang ist bereit, ihr das Geld zu geben, doch wird er von scheinbaren Freunden darum gebracht, die ihn betrunken machen und mit ihm Karten spielen.

Nach einer langen Nacht erklärt Constanze dem Publikum, dass sie es schade fände, einen Tanz zu versäumen und zeigt so ihren leichtlebigen Charakter. Mozart kann ihr solch ein Leben bieten. Doch zu seinem Erfolg fehlt ihm noch die Versöhnung mit seinem Vater. Der kommt nach Wien und ist anfangs begeistert, was sein Sohn auf die Beine gestellt hat, doch als ihm klar wird, dass sein ehemaliges Wunderkind ihn nicht mehr braucht, schlägt seine Stimmung – für seinen Sohn unerklärlich – um. Schließlich übergibt Wolfgang ihm das Kästchen aus dem Mesmerschen Garten, das mit Geld gefüllt ist. Das Geld will der Sohn nutzen, um seinen Vater aus dem Dienst beim Fürsterzbischof freizukaufen. Zornig schleudert Leopold seinem Sohn das Kästchen vor die Füße und meint, dass er ihm mehr schulde als nur Geld. Dann geht er ab. Mozart ist enttäuscht, da es ihm ohne diese Versöhnung nicht möglich ist, sich über den Erfolg zu freuen. Doch ihm ist auch klar, dass er seinen Weg trotzdem gehen muss. Die Lage scheint ausweglos, wodurch sich die "Seltsamkeiten", wie Mesmer sie beschrieb, einstellten. In diesem Moment wird er auch noch von seinem Genius attackiert, da dieser mit dem Leben, das er führt, nicht zufrieden ist.

Derweil denkt der Fürsterzbischof über seinen ehemaligen Bediensteten nach. Nie hat er Mozart vergessen. Er will ihn wieder in seinen Dienst nehmen. So lässt er Leopold herbitten, der allerdings dem Unterfangen keine großen Erfolgschancen zubilligt. Er bietet stattdessen seinen Enkel als neues Wunderkind an. Das führt zu seiner Entlassung.

Mozarts Erfolg in Wien schwindet. Sein immer noch mehr als ausreichendes Einkommen fließt allerdings zusehends in die Taschen der gierigen Cäcilia Weber. Als er sich weigert, weiter zu zahlen, erfährt er vom Tode seines Vaters. Im Stephansdom wird aus der Klage Anklage. Doch beide haben gelitten, weil – so Mozart – es Gottes Wunder nicht umsonst gebe. Noch im Dom bekommt er den Auftrag, ein Requiem für eine fremde Person zu schreiben.

Im Jahre 1789 – nach einer Straßendiskussion über die Französische Revolution – bekommt Wolfgang den Auftrag, die Zauberflöte zu vertonen. Sein Auftraggeber Emanuel Schickaneder offeriert Wolfgang eine Schauspielerin als Inspirationshilfe. Die beiden verschwinden in einem Gartenhaus und Amamdé beginnt die Musik zur Zauberflöte zu komponieren. Die Gestalten schweben, während ein Medley der Opernmusik erklingt, durch den Garten. Die Oper wird ein riesig großer Erfolg.

Mozart indes ist krank. Amadé arbeitet an dem Requiem. Wolfgang erkennt, dass es für ihn selbst ist. Als dem Kind die Tinte ausgeht, sticht es Wolfgang – wie schon so oft – in den Arm und schreibt mit seinem Blut weiter. Doch als das auch nicht mehr reicht, sticht ihn das Porzellankind ungerührt ins Herz. Mozart stirbt.

Nun verschmelzen im Finale Zeit und Raum. Der tote Körper fällt Menschen zum Opfer, die nach Geld und Andenken gieren. Alle Lebensgefährten umstehen Mozarts Totenbett. Dr. Mesmer erhebt auf dem Friedhof einen vom Diener ausgegrabenen Menschenschädel. Nannerl findet das geheimnisvolle Kästchen. Die Melodie, die erklingt, erinnert an die Wunderkindzeit.

Wolfgang Amadeus Mozart wird als „Zerrissener“ dargestellt. In seinem Bemühen um ein freies Leben und eine künstlerische Entfaltung ohne Zwänge stößt er oft bei seiner Umwelt an. (Insbesondere bei seinem Vater und beim Erzbischof Colloredo). Auf der Bühne steht Mozart das nur für ihn sichtbare „Porzellankind“ Amadé zur Seite. Es verkörpert den kleinen Mozart, arbeitet unermüdlich an neuen Sinfonien und ist am Ende für den Tod Mozarts verantwortlich.

Songs

Akt 1

# TITEL INTERPRETEN
1 Prolog
2 Was für ein Kind! Leopold Mozart, Amadé, Nannerl Mozart, und Baronin von Waldstätten, sowie das Ensemble
3 Die Wunder sind vorüber Wolfgang Amadeus Mozart, und Graf Arco, sowie das Ensemble
4 Ich bin, ich bin Musik Wolfgang Amadeus Mozart
5 Wo bleibt Mozart? Graf Arco, Hieronymus Colloredo, Leopold Mozart, und Wolfgang Amadeus Mozart, sowie das Ensemble
6 Niemand liebt dich so wie ich Wolfgang Amadeus Mozart, und Leopold Mozart
7 Ah, das Fräulein Mozart! Nannerl Mozart, und Graf Arco, sowie das Ensemble
8 Eine ehrliche Familie Cäcilia Weber, Aloysia Weber, Sophie Weber, Constanze Weber, Fridolin Weber, und Wolfgang Amadeus Mozart
9 Schließ dein Herz in Eisen ein Leopold Mozart
10 Was für ein grausames Leben Wolfgang Amadeus Mozart
11 In Salzburg ist Winter Ensemble
12 Ein bissel für's Hirn und ein bissel für's Herz
13 Gold von den Sternen Baronin von Waldstätten
14 Niemand liebt dich so wie ich (Reprise) Leopold Mozart, Nannerl Mozart, und Wolfgang Amadeus Mozart
15 Wien wird mich um ihn beneiden Hieronymus Colloredo, und Graf Arco
16 Halten Sie den Atem an! Graf Arco, Wolfgang Amadeus Mozart, und Cäcilia Weber, sowie das Ensemble
17 Ich bin extraordinär Wolfgang Amadeus Mozart, Graf Arco, Cäcilia Weber, Josepha Weber, Sophie Weber, und Constanze Weber, sowie das Ensemble
18 Weil du so bist, wie du bist Wolfgang Amadeus Mozart, und Constanze Weber
19 Wir zwei zusammen Wolfgang Amadeus Mozart, und Constanze Weber
20 Ich bleibe in Wien! Wolfgang Amadeus Mozart, Hieronymus Colloredo, und Graf Arco, sowie das Ensemble
21 Wie wird man seinen Schatten los? Wolfgang Amadeus Mozart, sowie das Ensemble

Akt 2

# TITEL INTERPRETEN
1 Hier in Wien! Ensemble
2 Du hast ihn an der Angel Cäcilia Weber, und Constanze Weber
3 So stell ich mir Engel vor Wolfgang Amadeus Mozart
4 Dich kennen heißt dich lieben Wolfgang Amadeus Mozart, und Constanze Weber
5 Ha! Ein Liebesnest! Cäcilia Weber, Wolfgang Amadeus Mozart, und Constanze Weber
6 Dich kennen heißt dich lieben (Reprise) Wolfgang Amadeus Mozart, und Constanze Weber
7 Wer ist wer? Wolfgang Amadeus Mozart, Leopold Mozart, und Baronin von Waldstätten, sowie das Ensemble
8 Der Prinz ist fort Nannerl Mozart, und Leopold Mozart
9 Freunde Wolfgang Amadeus Mozart, sowie das Ensemble
10 Irgendwo wird immer getanzt Constanze Weber
11 Wie kann es möglich sein? Hieronymus Colloredo
12 Stolz Baronin von Waldstätten, Leopold Mozart, und Wolfgang Amadeus Mozart
13 Warum kannst du mich nicht lieben? Wolfgang Amadeus Mozart
14 Mozarts Verwirrung Wolfgang Amadeus Mozart, und Constanze Weber, sowie das Ensemble
15 Gold von den Sternen (Reprise) Baronin von Waldstätten
16 Bettelbriefe Cäcilia Weber, Aloysia Weber, Sophie Weber, Josepha Weber, Wolfgang Amadeus Mozart, und Constanze Weber
17 Papa ist tot Nannerl Mozart, Constanze Weber, Cäcilia Weber, Aloysia Weber, Sophie Weber, und Josepha Weber
18 Schließ dein Herz in Eisen ein (Reprise) Wolfgang Amadeus Mozart
19 Irgendwo wird immer getanzt (Reprise)
20 Der einfache Weg Hieronymus Colloredo
21 Mozart, Mozart! Ensemble
22 Ich schmeck den Tod Wolfgang Amadeus Mozart
23 Ich bin, ich bin Musik (Reprise) Wolfgang Amadeus Mozart
24 Wie wird man seinen Schatten los? (Finale) Ensemble

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Produktionsarchiv

ZEITRAUM SPIELORT BEWERTUNG
2016 Duisburg, Theater am Marientor (N/A)
2015-2016 Wien, Raimund Theater (N/A)
1999-2001 Wien, Theater an der Wien (N/A)
Mozart!

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Sylvester Levay
Michael Kunze
Deutsch
02.10.1999, in Wien
02.10.1999, in Wien