Gustav Klimt - Ein Musical das berauscht und verführt!

Wer glaubt ein Musical rund um das Leben von Gustav Klimt sei öde und verstaubt, der irrt gewaltig, denn wie das Künstlerhaus bei der Premiere am 1. September bewies, war der Künstler alles andere als langweilig.

Auch wir waren anfangs skeptisch, doch spätestens nach der Ouvertüre waren alle Zweifel vergessen. Das Musical weiß einen nicht nur durch schauspielerisches Können, wunderschöne Choreografien, oder perfekt harmonierender  Stimmen zu begeistern, sondern bietet auch eine ganze Menge fürs Auge.

Neben der bezaubernden Rahmenhandlung, bestechen vor allem das stimmungsvolle Lichtdesign, welches jede Szene  perfekt beleuchtet, sowie die liebevoll gestalteten Kostüme (welche man am liebsten gleich selbst tragen würde). Gemeinsam mit der neuartigen Bühnengestaltung, dem so genannten Motiondesign wird eine perfekte Kulisse geschaffen, die einfach beeindrucken muss.

Auch die Lieder des Musicals müssen sich nicht verstecken, denn sie verursachen einen bleibenden Eindruck, lassen einen oftmals durch den in den Texten versteckten Wiener Charme lächeln.

Als wäre das noch nicht genug, hat das Musical im Künstlerhaus Wien einen (nicht nur historisch oder thematisch) herausragenden Veranstaltungsort gefunden. Denn das Künstlerhaus Wien empfängt den Besucher mit einem wunderschön von Klimt -Gemälden, Skizzen und Bildern gesäumten Ambiente.

Mein Fazit

Das Musical „Gustav Klimt“ ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Geboten wird niveauvolle Unterhaltung die in einem die Liebe zur Kunst weckt. Das Musical ist ein Kunstwerk in sich.


Inhalt

1881 gründen die aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Brüder Gustav & Ernst Klimt gemeinsam mit ihrem besten Freund Franz Matsch die „Künstler Compagnie“. Doch bald versucht Genius (Sinnbild von Gustavs kreativer Kraft) ihn von der klassischen Kunst abzubringen, was ihr allerdings vorerst nicht gelingt.

Bei der Verlobung des Bruders lernt Gustav seine zukünftige Schwägerin Emilie Flöge kennen, die er später als Einzige wirklich Lieben wird. Eine Weile genießt der Maler sowohl den beruflichen Erfolg als auch zügellose Sexualität.  Als eines seiner Modelle von ihm schwanger wird, verspricht er ihr sich um sie zu kümmern, stellt aber die vollkommene Geheimhaltung ihres Verhältnisses als Bedingung.

Bei der Eröffnung des Modesalons der Schwestern Flöge bricht Ernst zusammen und stirbt wenig später an einer Lungenentzündung. Dies ist der Wendepunkt in Gustavs Leben, er bricht mit der Tradition und hält gemeinsam mit Kolo Moser auch andere Künstler dazu an mit den konservativen Kräften des Künstlerhauses zu brechen.  Gemeinsam gründen sie die „Vereinigung bildender Künstler“, der sich viele junge Künstler anschließen und dessen Präsident Klimt wird.

Das neue Haus der Künste namens „Secession“  wird mit Klimts Ausstellung eröffnet, bei der er gleichermaßen mit Hetzern als auch Bewunderern konfrontiert wird. Schnell etabliert Gustav eine Fangemeinde, stößt aber bei der Präsentation seiner Entwürfe für die Aula Magna der Universität Wien auf heftigen Widerstand im Kunstministerium. Wütend wendet sich der Künstler an seine über alles geliebte Freundin Emilie, sucht bei ihr Rat und entschließt sich mit ihrer Hilfe doch bei der Weltausstellung in Paris zu erscheinen, für die er die „Philosophie“ (eines der am stärksten kritisierten Bilder) zuvor bereits eingereicht hatte.  1900 erhält Gustav Klimt dort die goldene Medaille für sein revolutionäres Gemälde „Philosophie“.

Zurück in Österreich muss Gustav erfahren, dass sein jüngster Sohn verstorben ist und seiner Geliebten wird bewusst, dass sie ein ewiges Leben im Schatten führte. Im Sommer verbringt Klimt seine Tage mit Emilie gemeinsam am Attersee und lässt sich die einmalige Chance entgehen die Beziehung zu seiner Schwägerin über die Grenzen der Freundschaft hinweg zu vertiefen. Genius triumphiert schlussendlich und Klimt verschwört sich gänzlich der Kunst. Ohne Rückhalt seiner Emilie verliert er sich im Zwang immer Neues zu schaffen, bis er 1918 schließlich zusammenbricht. Er erleidet einen Schlaganfall und verstirbt am Ende in den Armen seiner unerfüllten lebenslangen Liebe Emilie.


Zusätzliches Zuckerl
Jeden Mittwoch gibt es eine englischsprachige Vorstellung!

Bewertung

Medien

Gustav Klimt - Ein Musical das berauscht und verführt!

Gustav Klimt - Ein Musical das berauscht und verführt!

02.09.2012
Premierenbericht, Österreich