Blutiges Heldenepos in Enns

Das Ensemble Sellawie beschäftigt sich nicht zum ersten Mal mit historischen Geschichten. Nach Robin Hood und Frankenstein feierte im Herbst 2012 DIE NIBELUNGENSAGE als erster Teil bis zu Siegfrieds Tod Premiere. Am 4. April 2013 sorgte die Premiere von Teil 2 - KRIEMHILDS RACHE - für einen erfolgreichen Abschluss eines der bekanntesten Heldeneposse.

Kriemhilds Rache schließt das zweiteilige historische Werk aus der Feder von Herbert Walzl und Wiff Enzenhofer. Im Vergleich zum ersten Teil wirkt der zweite sehr blutig jedoch musikalisch fortgeschrittener. Die bekannte Sage startet in Kriemhilds Rache mit der trauernden Kriemhild, welche von Etzel, dem Hunnenkönig, um ihre Hand gebeten wird. Kriemhild willigt nach kurzem Überdenken ein und zieht in Etzels Reich. Doch vergessen kann sie nicht. Durch den Vorwand mit ihren Brüdern und Hagen und damit den Mördern ihres geliebten Siegfrieds Frieden zu schließen lockt Kriemhild zum blutigen Gemetzel aus dem kaum jemand lebendig hervorgeht.

Das gemischte Ensemble (Profis und Laien) schlägt sich im wahrsten Sinne des Wortes gut durch die historische Geschichte, die musikalisch mit poppigen und rockigen Songs untermalt wird. Die Choreographien wirken oftmals unpassend und sehr übertrieben. Einfache Stagings wären wohl ausreichend.

Technisch gesehen könnten manche Lichtstimmungen das Geschehen auf der Bühne besser unterstützen. Im Bezug auf den Ton ist vor allem das ständige Wechseln zwischen verstärkten Songs und unverstärkten Sprechtexten zu erwähnen. Dieser Wechsel reißt den Besuchern ständig aus dem Fluss, was extrem störend wirkt. Der Ton ist sehr gut abgemischt, die Mikrofone fielen allerdings oftmals aus.

Alles in allem eine gute Semi-Professionelle Aufführung. Für alle Mittelalterfans, Schlachten-Fans und Heldenfanatiker ein absolutes Muss.

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Blutiges Heldenepos in Enns

Blutiges Heldenepos in Enns

22.04.2013
Kritik, Österreich