Farbenprächtiges Familienspektakel

Die Geschichte vom großartigen Zauberer von Oz kennt wohl jeder. Vor allem die Ausstrahlung als erster, größerer Spielfilm im US-TV sorgte für schnellen Bekanntheitsgrad. Die Geschichte selbst entstand allerdings bereits gute 50 Jahre zuvor, als 1900 das Buch THE WONDERFUL WIZARD OF OZ von L. Frank Baum veröffentlicht wurde. Bereits drei Jahre darauf wurde die erste Musicalversion am Broadway uraufgeführt. Die Version, welche nun im Linzer Landestheater zu sehen ist, stammt aus dem Jahr 1975 in dem sie ihre Uraufführung am Broadway feierte.

Die Handlung ist simpel, fiktiv und deutlich für Kinder geschrieben. Dorothy gelangt durch einen Wirbelsturm in ein fernes Fantasie-Land. Ihr größter Wunsch ist es, wieder zurück in ihre Heimat zu kommen. Deshalb wird sie von Addaperle, einer guten Hexe, zum Zauberer von Oz geschickt. Auf dem Weg dorthin trifft Sie auf eine Vogelscheuche, einen Blechmann und einen Löwen, welche jeweils auch große Wünsche haben und somit landen Sie schlussendlich zu viert beim großen Zauberer. Dieser jedoch will nur helfen, wenn die vier Gestalten die böse Hexe des Westens, Evillene, zur Stecke bringen. Eher unabsichtlich als gewollt gelingt dies und sie fordern von Oz sein Versprechen ein. Dieser entpuppt sich allerdings als Scharlatan, schafft es aber dennoch zumindest der Vogelscheuche, dem Blechmann und dem Löwen die Wünsche zu erfüllen. Nur Dorothys Wunsch bleibt offen. Doch sie erkennt schließlich, dass sie den Weg zurück längst hätte antreten können - mit Hilfe ihrer magischen Schuhe und dem Glauben an sich selbst.

Eine bezaubernde Geschichte, die von Kim Duddy toll und sehr modern inszeniert wurde. Ihre deutliche Handschrift bei den Choreographien lässt teilweise an Tarzan erinnern. Das Bühnenbild von Hans Kudlich ist kunterbunt und wird von Michael Grundner gekonnt ins rechte Licht gerückt. Einmal mehr hätte, der Musik nach, der Sound kräftiger sein können. Auch wurden teilweise die Mikrofone der Darsteller zu spät aktiviert. Hier werden wohl die Schwierigkeiten an einem Haus mit teilweise täglich unterschiedlichem Spielplan sichtbar. Dennoch wird das Musical spannend umgesetzt, dem Stück fehlt allerdings der Ohrwurmcharakter.

Schauspielerisch werden alle Darsteller ihren Rollen gerecht. Der Versuch jeder Figur auch einen eigenen Dialekt oder Akzent zu geben kommt beim Publikum gut an, auch wenn es dadurch vor allem bei Songs zu Problemen bei der Verständlichkeit kommt. Das Ensemble präsentierte eine optimale Umsetzung der Musicalversion. Respekt verdient auch Ariana Schirasi-Fard als Dorothy, welche deutlich krankheitsbedingt stimmliche Probleme hatte, und bis zum Schluss tapfer durchhielt.

Wir wünschen noch TOI TOI TOI für die Folgevorstellungen.
Unserer Meinung nach ist das Stück ab einem Alter von 10 J. zu empfehlen. Aber auch die „großen Kinder“ werden ihre Freude an dem Stück haben.

Unsere Bewertung

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Farbenprächtiges Familienspektakel

Farbenprächtiges Familienspektakel

29.09.2013
Premierenbericht, Österreich