Der Ort der Handlung ist nach wie vor die altehrwürdige Universität Oxford. Die Zeit der turbulenten Tanten-Travestie wurde aber um rund 70 Jahre verlegt- ins Jahr 1969, am Ende eines Studienjahres, knapp vor Beginn der Sommerferien, die als »Summer of love« in die Geschichte eingehen sollten. Der Clou der Neufassung von »Charley's Tante» ist also das reizvolle Aufeinanderprallen einer elitären Hochburg altehrwürdiger englischer Traditionen mit der sexuellen Revolution der End-60er. Ein weiterer Unterschied zu früheren Bearbeitungen bzw. Inszenierungen: War die Figur des »Babbs«, der nolens volens in die Rolle von Charley´s Tante schlüpfen muss, bisher ein Gustostückerl für arrivierte Publikumslieblinge wie Heinz Rühmann oder Peter Alexander, so wird sie diesmal von einem jungen Mann gespielt: Stefano Bernardin. Die »echte Tante« gibt der Musicalstar Eva Maria Marold, bekannt aus Hauptrollen in großen Produktionen unter anderem »Jekyll and Hyde« und »Tanz der Vampire«.