Sweeney Todd, eine blutige Angelegenheit
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Seit Mitte September präsentiert die Volksoper Wien das bekannte Werk von Stephen Sondheim, SWEENEY TODD. Gruselig und lustig zugleich. Tolle Inszenierung mit teilweise fragwürdiger Besetzung.
29.09.2013 Philippe Beck Kritik ÖsterreichSweeney Todd
Mit Stephen Sondheim bringt man musikalisch hochwertige, aber schwere Kost in Verbindung. Eines seiner Meisterwerke ist nun in der Wiener Volksoper zu sehen. SWEENEY TODD. Eine skurrile Geschichte über einen Barbier, der verbotenerweise nach London zurückkehrt um dort Rache zu üben, wobei aus einem ungeplanten Mord schnell eine Serie wird. Ganz zur Freude von Pastetenbäckerin Mrs. Lovett, welche weiß Leichen zu „entsorgen“ und damit ihr Geschäft fluktuieren lässt.
Matthias Davids inszeniert das Musical in der Wiener Volksoper in gekonnt mystischer Stimmung mit tollem Bühnenbild von Mathias Fischer-Dieskau, stilgerechten Kostümen von Susanne Hubrich und durchdacht, düsterem Lichtdesign von Fabrice Kebour. Aus technischer Sicht ist allein der Ton zu beklagen. Das unausgewogene Verhältnis zwischen Orchester und Stimmen führt leider zu teils unverständlichen Textpassagen. Vor allem die Ensemble-Nummern wirken wie ein reiner Klangteppich aus dem man kaum den Text verstehen kann. Aus dem Ensemble besonders hervorzuheben sind Dagmar Hellberg als Mrs. Lovett sowie Tom Schimon als Tobias Ragg und Vincent Schirrmacher als Pirelli. Morten Frank Larsen wirkt als Sweeney Todd extrem steif und wird auch stimmlich der sichtlich sehr anspruchsvollen Rolle kaum gerecht. Wohl nicht im Sinne des Autors wirkt Alexander Pinderak als Anthony Hope neben Anita Götz als Johanna um Jahrzehnte älter. Patricia Nessy verkörpert ihre Rolle als Bettlerin und ehemalige Frau von Sweeney Todd sehr gekonnt.
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Zugeordnete Datensätze
Bezeichnung | Aufgabe / Typ | |
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Sweeney Todd | Musical |