Dirk Bach wird von Gerhard Fehn vertreten

Der schmierige Moderator Heinz Wäscher sei ein "fieser Möpp", sagt Fehn über seine Rolle in dem Musical "Kein Pardon", das auf einen Film von Hape Kerkeling zurückgeht. Im Düsseldorfer Capitol Theater vertritt der Schauspieler aus Bornheim derzeit Dirk Bach - solange der das "Dschungelcamp" für RTL moderiert.

Seine Stimme müsse er ein bisschen schonen, berichtet Fehn. In acht Vorstellungen pro Woche spielt er in der Inszenierung des Komikers Thomas Hermanns derzeit den Unsympathen mit Starallüren. Für Fehn der größte Moment im Stück: sein Soloauftritt mit dem Titel "Lass Heinz ran". "Das ist schon ein irres Gefühl, vor über tausend Leuten allein auf der Bühne zu stehen."

Früher war der 64-Jährige Französisch- und Deutschlehrer. Erst mit 34 Jahren sei er professioneller Schauspieler geworden. Ein Spätberufener sozusagen. Dabei war das Schauspielern schon immer eine Leidenschaft. An der Universität in Heidelberg war er in der Theatergruppe, neben seinem Beruf als Lehrer spielte er weiter - dann meldete sich ein Intendant.

Rollen in Stücken von Shakespeare, Goethe oder Molière folgten. Mittlerweile macht Fehn auch Fernsehen und war etwa im Kölner Tatort, in den Serien "Alarm für Cobra 11" oder "Ein Fall für zwei" zu sehen. Hin und wieder führt er Regie, etwa bei den "Lustigen Weibern von Windsor" von Shakespeare am Theater in Bamberg.

Eine Mail, ein Vorsingen - und er war engagiert

Zur Rolle des Heinz Wäscher in Düsseldorf sei er "wie die Jungfrau zum Kinde" gekommen, sagt Fehn. Eine Anfrage in seinem E-Mail-Postfach, ein Vorsingen - und er war engagiert. Auf der Bühne zu singen sei für ihn, der den korrupten Polizeichef Tiger-Brown in der Dreigroschenoper mimte, nichts Ungewöhnliches. Noch bis Ende Februar ist er regelmäßig in "Kein Pardon" zu sehen, bis Ende November dann in einzelnen Vorstellungen.

In Mannheim aufgewachsen, wohnte Fehn lange in Nordhessen, hatte Engagements in vielen Teilen Deutschlands. In Bornheim, wo er seit 2006 lebt, scheint er nun heimisch zu werden. Dort will er mit seiner Frau Cécile Kott ein Theater eröffnen (siehe Kasten). Alle paar Jahre umziehen, das wollten auch seine beiden Kinder nicht mehr, so Fehn.

Und, erinnert er sich noch an seine erste Rolle? "'Der Winter' im Kindergarten", sagt Fehn. "Dabei wäre ich damals viel lieber der Frühling gewesen. Der nämlich durfte die Blumen wachküssen." Die Rolle des jugendlichen Liebhabers sei ihm dann immer verwehrt geblieben. Die dunkle Seite, das Abgründige, liegt ihm einfach. Und schon damals war das Dunkle extravagant: "Der Winter" kam im Pelzmantel daher.

Das Theater-Projekt in Bornheim: Zusammen mit seiner Frau, der Schauspielerin Cécile Kott, plant Gerhard Fehn, ein Theater in Bornheim zu eröffnen - und zwar in der Kapelle des Klosters an der Secundastraße. Derzeit sei man dabei, einen Trägerverein zur Finanzierung des "Theaters im Kloster" zu gründen,  berichtet Fehn.

Der Verein solle die Kapelle und weitere Räume im Kloster mieten. Im September sollen die ersten Inszenierungen stattfinden. Man wolle die Kapelle aber auch an Kleinkunstvereine, für andere kulturelle Veranstaltungen oder Hochzeitsfeiern weitervermieten.

Die Kapelle müsse nur gering umgebaut werden. Rund 120 Besucher sollen dort Platz finden. Cécile Kott bietet im Kloster bereits eine Theaterschule - Theaterkurse für Kinder - an. Demnächst soll es auch Workshops für Erwachsene geben. Den Stand der Vorbereitungen wollen sie beim Neujahrsempfang des "Theaters im Kloster" am Montag, 30. Januar, 19.30 Uhr, in der Kapelle des Klosters vorstellen.

Quelle: general-anzeiger-bonn.de

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Kein PardonMusical
Dirk Bach wird von Gerhard Fehn vertreten

Dirk Bach wird von Gerhard Fehn vertreten

25.01.2012
Bericht, Deutschland