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Glänzende Premiere von Saturday Night Fever in Amstetten
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Es ist Zeit die alten Schlaghosen wieder hervorzuholen, denn das Disco-Fieber ist in Amstetten ausgebrochen. Wir haben uns der hoch ansteckenden Epidemie ausgesetzt und können nur sagen: We couldn’t get enough!
23.07.2015
Fabian van der Biltson
Premierenbericht
ÖsterreichSaturday Night Fever
Gestern feierte das Jukebox-Musical Saturday Night Fever, basierend auf dem 1977 erschienenen Film, seine Premiere in Amstetten. Das Erste, was uns beim Betreten des Theaters aufgefallen ist, der Musicalsommer Amstetten setzt wieder auf echtes, authentisches Bühnenbild. Dafür verantwortlich zeigte sich heuer Roswitha Wilding-Meisel, die das Publikum mit ihrer Kulisse ins New York der späten 70er Jahre entführt. Monika Biegler (Kostümbild) und Monika Krestan (Maske) runden das Bild des Disco-Zeitalters perfekt ab, und sorgen somit für den richtigen Flair. Für die passende Lichtstimmung auf Brooklyns Straßen sorgte Michael Grundner, und Andreas Frei für den sehr gut gemischten Sound.
Dass die Choreographien von Ramesh Nair das Publikum selten enttäuschen, ist lange kein Geheimnis mehr, doch dieses Jahr gab er auch sein Debüt als Regisseur des Musicalsommers, und das Resultat kann sich sehen lassen. Trotz der anfänglich eher platten Handlung, die im zweiten Akt dann doch durch dramatische Wendungen und Eskalationen aufbricht und mehr Tiefgang zulässt, ist man ständig vom Geschehen auf der Bühne gefesselt. Absolutes Highlight der Show sind auf jeden Fall die zahlreichen, aber niemals langweiligen Ensemblenummern, die so manches Solo daneben verblassen lassen. Bei den fetzigen Choreografien gepaart mit den von Christian Frank (Musikalische Leitung) wunderbar arrangierten Songs der Bee Gees, möchte man am liebsten aufspringen und selbst das Tanzbein schwingen. Ein Ensemble auf durchwegs höchstem Niveau, das dabei noch so harmonisch performt, sieht man selten. Wahrlich ein Ensemble der Extraklasse.
Die Hauptdarsteller Gernot Romic, als Tony Manero, und Dorina Garuci, als Stephanie Mangano, überzeugten stimmlich wie tänzerisch, und wurden dafür vom Publikum mit Standing Ovations belohnt. Auch Riccardo Greco und Shlomit Butbul lieferten eine stimmlich mehr als solide Leistung ab. Lediglich bei Frau Butbul schlichen sich hie und da ein paar falsche Töne ein, was man ihr aber gerne verzeiht.
Vor allem zwei junge Darsteller konnten uns mit ihrer herausragenden Leistung besonders überzeugen. Michelle Catherine Härle übernimmt die Rolle der Linda Manero, sowie Maria Huerta, und wirkt außerdem im Ensemble mit. Dass das kleine Energiebündel seine Musicalausbildung erst 2014 begann, hätte man niemals erahnt, wenn es nicht im Programmheft stehen würde. Die Newcomerin steht ihren Kollegen in nichts nach, und ist eine hervorragende Ergänzung im Ensemble. Spätestens nach dem halsbrecherischen und faszinierenden Pas de Deux mit Tanzpartner Angelo Di Figlio gegen Ende des Stücks, überschlug sich der Raum mit Applaus und Jubelschreien.
Als Bobby begeisterte Michael Heller, der es im Vergleich zu den eher seichten Figuren der Show schafft, seinem Charakter echte Authentizität und Tiefgang zu verleihen. Auch durch seine tänzerische Meisterleistung sticht er aus der Menge hervor, und als er auch noch sein Solo Tragedy zum Besten gab, war klar, dass es sich bei ihm um einen wahren Triple Threat handelt. Hut ab!
Egal ob jung oder alt, diese Show ist definitiv ein Must-See.
Glänzende Premiere von Saturday Night Fever in Amstetten
23.07.2015
Premierenbericht, Österreich
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