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WENN ROSENBLÄTTER FALLEN. Das selten gespielte Stück kam in Starbesetzung mit einer einzigen Vorstellung am 27. Mai im ausverkauften neuen Burgsaal der Burg Perchtoldsdorf zur Aufführung.
„Es ist nicht schlimm, einen geliebten Menschen zu verlieren. So einen Menschen gekannt zu haben, das ist das wahre Geschenk.“
Als Rose diese Worte ihrem siebzehnjährigen Sohn gegenüber ausspricht, weiß sie bereits, dass sie todkrank ist – in Rory Six und Kai Hüsgens Musical „Wenn Rosenblätter fallen“, welches auf dem gleichnamigen Bestseller der belgischen Autorin Brigitte Minne basiert, geht es um das Sterben.
Im Zentrum der Handlung des Drei-Personen-Stücks steht Till, der gerade sein Zimmer in einem Studentenwohnheim bezieht. Dort trifft er auf die gleichaltrige Iris, deren quirlige, wenig zurückhaltende Art ihn an seine verstorbene Mutter Rose erinnert. Diese, beinahe ununterbrochen auf der Bühne stehend, lässt ihren Sohn selbst im Jenseits nicht aus den Augen.
In Rückblenden wird Roses Geschichte erzählt, der lange, schmerzvolle Weg von der Krebsdiagnose bis zu ihrem Tod, während sich in der Gegenwart Till und Iris immer näher kommen.
Die Musik gewinnt durch ihre Schlichtheit an Ausdruck, Lachen und Weinen gehen fast immer nahtlos ineinander über. Das achtzehnköpfige Orchester stand unter der Leitung des Komponisten Rory Six, der gemeinsam mit der Choreographin Lorna Dawson auch die Inszenierung besorgte. Diese fiel aufgrund des technikfreien Ambientes des Burgsaals minimalistisch, aber keineswegs wirkungslos aus. Durch die karge Ausstattung kam der Beleuchtung besondere Bedeutung zu, die besonders den Szenen der Vergangenheit eine intensive Atmosphäre verlieh.
Atemberaubend ist Pia Douwes als Rose, die erst in den letzten Tagen ihres Lebens Kraft und Optimismus verliert. Douwes bewältigt eindringlich ihre große Partie und schafft es, die Entwicklung ihrer Figur berührend darzustellen. Die außergewöhnliche Singdarstellerin brilliert mit ihrem charakteristischen Sopran in den temperamentvollen Passagen wie in den Balladen.
Anton Zetterholms klarer Tenor gibt dem Studenten Till Tiefe und lässt ihn bewegend kitschlos erneut die Trauer um seine Mutter sowie alle anderen aufkeimenden Emotionen durchleben. Annemieke Van Dam vervollständigt das Trio und glänzt als bezaubernde Iris, die voller Energie ausdrucksstark um Tills Liebe kämpft, und ihn am Ende tatsächlich „rumkriegt“.
Die Produktion wird in derselben Besetzung am 13. Juni im Ebertbad in Oberhausen, sowie am 26. Juni in der Filharmonie Filderstadt in Stuttgart erneut zu sehen sein.
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