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Sehr gute Umsetzung eines seltsamen Stücks
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Der Musical Frühling in Gmunden präsentiert in seiner dritten Saison das hochgelobte norwegische Stück Sofies Welt, basierend auf dem Buch von Jostein Gaarder. Doch im Gegensatz zur literarischen Vorlage wirkt die daraus entstandene Bühnenfassung eher holprig trotz der hervorragenden Umsetzung, die im Stadttheater am Traunsee zu sehen ist.
Die Schülerin Sofie erhält Briefe von Alberto Knox, einem Philosophen, der ihr darin Fragen über das Leben stellt und sie nach ihrem Kennenlernen auf eine Reise durch die Geschichte der Philosophie mitnimmt. Dabei treffen sie Sokrates, Platon, Hildegard von Bingen, Shakespeare, Goethe, Freud und viele andere, bis Sofie bewusst wird, dass sie nur eine Romanfigur in einem Buch ist, das Major Knag seiner Tochter Hilde nach und nach in vielen Briefen von seinem UN-Einsatz zukommen lässt. Alberto und Sofie versuchen, in die reale Welt zu fliehen… Doch so spannend das klingt, die große Flucht bleibt aus, was zu einem sehr abrupten Ende führt. Der Major kehrt nach seinem Einsatz heim zu seiner Tochter Hilde und Sofie läuft davon, darf aber doch nie in der Wirklichkeit ankommen. Hier wäre im Musical noch genug Platz für eine Gegenüberstellung der beiden Mädchen gewesen, wobei auch im Roman das Ende offen bleibt.
Musikalisch lässt sich Sofies Welt (Libretto: Øystein Wiik, Musik: Gisle Kverndokk) nicht ganz einordnen, es schwankt zwischen Disney-artigen Balladen, coolem Jazz, sowie peinlichen und lächerlichen Rap-Passagen. Nichtsdestotrotz wurde auf hohem Niveau musiziert, das Orchester mit Caspar Richter am Dirigentenpult und die Darstellerinnen und Darsteller konnten absolut überzeugen. Allen voran natürlich Ulrike Figgener und Andrea Matthias Pagani, die als Sofie Amundsen und Major Knag/Alberto Knox ein wirkliches Dreamteam auf der Bühne abgaben. Ihnen zur Seite standen Eva Zamostny als beste Freundin Jorunn und Jaqueline Braun als Sofies Mutter. Elisabeth Sikora verkörperte Hilde Knag, die Tochter des Majors, als coole Schulfreunde und in Kombination mit entzückenden Handpuppen (gefertigt vom Regisseur Markus Olzinger) als großartige Philosophen waren Robert David Marx, Dominik Hees, Aris Sas, Katharina Dorian, Flow Pizana und Christoph Berghuber zu sehen. Einzig Previn Moore wirkte aufgrund gesanglicher Schwächen und schlechter Aussprache in diesem sonst so wunderbaren Ensemble mehr als fehl am Platz. (*Anm. der Red.: Uns wurde nach Veröffentlichung des Artikels von der Produktionsleitung zugetragen, dass Previn Moore an dem Tag der rezensierten Vorstellung erkrank ist. Wir wünschen dem Darsteller selbstverständlich gute Besserung.)
Die Gmundner Inszenierung schafft es, durch liebevolle Details und humorige Dialoge, ein fragwürdiges Musical sehr sehenswert zu gestalten und für einen gelungenen Theaterabend zu sorgen. Das Ganze gibt es noch von 21. bis 23. April im Stadttheater Gmunden zu sehen.
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