Kiss me Kate! - oder doch lieber nicht?

Am 17. August waren wir für euch bei der Premiere von „Kiss me Kate“ im Linzer Landestheater mit dabei.

Das Musical basiert auf Shakespeares „Der widerspenstige Zähmung“  und ist teilweise als Stück im Stück zu sehen.

Ferner handelt „Kiss me Kate“ von einer kleinen Theatergruppe die das oben genannte Theaterstück aufführt und dessen Produzent Fred Graham, in der Rolle des Petrucchio zu sehen, seine Ex- Frau Lilli Vanessi als die widerspenstige Katharina besetzt. Diese ist inzwischen mit dem Sponsor der Produktion Harrison Howell verlobt, während Graham eine Affäre mit der Nachtclubtänzerin Lois Lane unterhält. Obwohl beide bereits in anderen Beziehungen stecken, können sie sich nicht wirklich voneinander trennen, da sie heimlich immer noch Gefühle füreinander hegen. Als ein Blumenstrauß irrtümlich an die falsche Adresse geliefert wird kommt es zu einem folgenschweren Missverständnis da Lilli ihn für den ihren hält und Fred zu feige ist um einzugestehen, dass er ihn eigentlich für Lois gedacht hätte. Erst als sie wenige Sekunden vor dem Auftritt die beigelegte Karte liest erkennt sie ihren Irrtum und sorgt mitten auf der Bühne für einige Furore.  Sie stürmt davon und bittet ihren Verlobten unverzüglich sie abzuholen da sie von der Schauspielerei genug hätte. Zur gleichen Zeit begegnet Graham in seinem Zimmer zwei Geldeintreiber die behaupten er habe bei ihnen einen Schuldschein unterschrieben. In Wahrheit allerdings tat dies ein zum Glücksspiel neigendes Mitglied des Cast, der aus Bosheit mit dem falschen Namen unterzeichnete.  Nach einigem Nachdenken gesteht Graham ein den Schein unterschrieben zu haben und verspricht den Männern  ihnen das Geld zu geben, sollten sie es schaffen seine Ex – Frau davon abzuhalten die Produktion vorzeitig zu verlassen. Dieser Plan geht zunächst auf, doch nachdem die beiden Gangster erfahren, dass ihr Boss durch einen anderen ersetzt wurde, lassen sie Lilli mit ihrem Verlobten das Theater verlassen. Graham muss nun beide Figuren in der Schlussszene darstellen und ist mehr als nur ein bisschen überrascht, als Lilli am Ende doch noch auftaucht. Ein Happy End auf allen Seiten.

Bewertung

Gesamt gesehen war die Inszenierung des Landestheaters stimmig, wenngleich zu Beginn auch etwas verwirrend für den Zuschauer. Statt eines eindeutigen Anfangs, wurde das Stück bei voller Saalbeleuchtung und noch immer stimmenden Orchesterklängen begangen. Leicht orientierungslos durfte man einer Putzfrau mehrere Minuten lang bei ihrer Tätigkeit zusehen, bis schließlich fürs erste Lied die Lichter endlich ausgingen.

Der erste Titel „Premierenfieber“ erschien leicht holprig, was zum Glück ein einmaliges Vergnügen blieb, denn die Stimmen der Hauptdarsteller sind wirklich über jede Kritik erhaben. 

Allerdings wird man bei den tollen Liedern oft leider nicht wirklich mitgerissen, da das Ensemble zu klein, die Choreografien zu mager und generell auf Showelemente verzichtet worden ist.

Vielleicht wären  dann die inhaltlichen Längen des Stückes nicht so sehr zum Tragen gekommen, oder die ziemlich emotionslose Inszenierung.  Denn trotz eines zerfetzten Bildes, am Kopf zerschlagener Flasche blieben selbst die heftigsten Streitereien zwischen Fred und Lilli äußerst nüchtern und mit trockenem Nachgeschmack. Einzig die Shakespeareausschnitte, sowie die Geldeintreiber brillierten mit Witz und frischem Wind.

Eine wirkliche Überraschung an diesem Abend stellte die Drehbühne und das für das Landestheater sehr  aufwendige Bühnenbild dar.  So sorgte zumindest die Bühne für ein paar hübsche Effekte.
 

Mein Fazit

„Kiss me Kate“ ist ein nettes Musical, das sowohl ohne Tiefpunkt als auch Höhepunkt auskommt und leider den Zuschauer nicht in seinen Bann zu ziehen weiß.
 

Gesamtbewertung

Medien

Zugeordnete Datensätze

BezeichnungAufgabe / Typ
Kiss Me, Kate!Musical
Kiss me Kate! - oder doch lieber nicht?

Kiss me Kate! - oder doch lieber nicht?

19.08.2012
Premierenbericht, Österreich