Das Phantom der Oper - Der Schrecken geht weiter!
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Das allseits gefürchtete Phantom trieb im Linzer Design Center sein Unwesen!
02.03.2013 Aline Ludwig Kritik Österreich
Am Montag den 25.2. war das Phantom der Oper auch im Linzer Design Center zu Gast und verbreitete Angst und Schrecken.
Einfühlsam wurde die Beziehung zwischen dem verzweifelt liebenden Mann mit der Maske und dem ehrgeizigen Chormädchen gezeigt, dass sich im blinden Vertrauen zum Engel der Musik viel zu stark an ihn bindet. Passend zum Bild des Engels der Musik gab es zwischen den beiden ein gemeinsames Lied, dass sie das gesamte Stück hindurch verband und zum Schluss auch ihr Ende markierte.
In dieser Inszenierung des Klassikers gab es eine sehr authentische Christine zu bewundern, die es mit ihrem kindlichen Charme und großen Ehrgeiz schaffte nicht nur das Phantom zu verzaubern, sondern auch die Zuschauer. Ihr geliebter Raoul zeigte sich ebenfalls von einer eher naiv verliebten Seite, bis ihn Eifersucht und Angst zu einem Beschützer werden ließ.
Die humoristische Seite des Stückes kam durch das allgegenwärtige Direktorenpaar, den Inspektor und der leicht verrückt scheinenden Madame Giry pointiert zum Tragen, die gekonnt der Inszenierung die nötige Leichtigkeit verliehen.
Besonders lobend hervorzuheben ist an dieser Stelle das Liveorchester, das trotz teilweise starker Sichtbehinderung (und leichte Geruchsbelästigung) durch den Bühnennebel einen exzellenten Auftritt boten. Sie untermalten die fast ausschließlich im Musicalstil gehaltenen Lieder fehlerlos, obwohl sie das Notenblatt sicher des öfteren kaum sehen konnten.
Gesangstechnisch gesehen wartete das Musical mit klassischen Musicalstimmen auf und weniger mit Opernstimmen. Einzig die Primadonna Carlotta bestach mit Oper erprobter Stimme. Auch wenn sich die Christine- Darstellerin sehr bemühte mit ihr in diesem Bereich gleichzuziehen, so gelang es ihr dennoch leider nicht wirklich.
In punkto Bühnenbild wurde, wie in letzter Zeit sehr häufig, hauptsächlich auf Projektionen an die Wand gesetzt, was dennoch jedes Mal von neuem faszinierend schön wirkt.
Fazit:
Gesamt betrachtet ist diese Version des Phantoms eine gelungene Mischung aus Gefühl und Humor, die auf jeden Fall einen Besuch wert ist.