MARY POPPINS in Hamburg

Am Samstag den 23. Februar 2019 durften wir uns die Nachmittagsvorstellung von MARY POPPINS ansehen und von der Produktion überzeugen lassen. Gleich mal vorweg: Die Produktion ist, wie von Stage Entertainment und Disney, gewohnt hochwertig. Dennoch haben wir ein paar kleine Mängel feststellen können.

Vor allem der erste Akt von Mary Poppins in Hamburg wirkt, als dürfte niemand auf der Bühne mal ordentlich Luft holen. Während man in anderen Produktionen manchmal schwer in die Gänge kommt, werden bei Mary Poppins die einzelnen Szenen quasi als Einzige durchgespielt. Professionell rasen die Darsteller durch das Textbuch. Zeit für Emotionen ist dabei kaum noch. Daher auch der Abzug bei der Inszenierung. Der zweite Akt war deutlich stimmiger und man konnte dem Geschehen folgen ohne innerlich gestresst zu werden.

Musikalisch kann die Produktion nicht mit der Wiener Fassung - der deutschsprachigen Erstaufführung - mithalten, aber die kleinere Besetzung ist sehr gut eingesetzt und präsentiert für Stage Produktionen einen ungewohnt vollwertigen Sound.

Bei der Requisite und Technik mussten wir noch Punkte abziehen. Einmal musste ein Bühnentechniker Kulissenteile abmontieren, die nicht automatisiert verschwanden, die Flasche mit Krautsaft und Fischöl rauchte quasi nicht und in der Applausmusik gab's dann doch noch eine Rückkoppelung. Auch das Sounddesign war nicht immer ideal. Die Stimme des Wachtmeisters zB war sehr dumpf im Vergleich zu den anderen Kollegen, die sehr klar zu verstehen waren. Die Abmischung zwischen Orchester und Solisten war auch nicht perfekt.

Hinweis

Folgendes wurde nicht in der Bewertung berücksichtigt, aber wir möchten darauf hinweisen.
Zahlung mit Maestro oder Kreditkarte ist im Theater nicht möglich! Akzeptiert werden leider nur deutsche EC-Karten, was alleine bei Programmen zum Preis von 19 EUR nicht nachvollziehbar ist. Insofern - Bargeld mitnehmen, wenn du aus Österreich oder der Schweiz anreist.
Weiters können wir die vorderen Sitze im Rang nicht empfehlen, wenn du längere Beine hast. Die Beinfreiheit ist sehr spärlich wir konnten nur schräg sitzen ohne dem Vordermann die Knie in den Rücken zu drücken, und selbst die Damen neben uns, die nicht groß waren, beschwerten sich über die unangenehmen Plätze. Etwas ungeschickt - ist das Theater doch erst 2014 eröffnet worden und kein Altbau aus Zeiten wo die Besucher noch allgemein kleiner waren.