Ein toller Spielort für Don Quixote

Dale Wassermans Musical „Der Mann von La Mancha“ wurde bereits 1965 uraufgeführt. Das Ambiente der Seegrotte Hinterbrühl verleiht dem Bühnenstück auch im Jahr 2013 die notwendige Atmosphäre.

Die etwas, im wahrsten Sinne des Wortes, verrückte Geschichte des Dichters Miguel de Cervantes, der von der spanischen Inquisition ins Gefängnis gesperrt wird und dort sein selbst geschriebenes Werk „Don Quixote“, als Verteidigung gegenüber seinen Mithäftlingen, vorführt.

Don Quixote, fahrender Ritter von La Mancha. Ein Mann, der sowohl als Narr, als auch als Illusionist bezeichnet werden kann und mit seinem „Knappen“ bzw. Freund Sancho Pansa durch die Gegend zieht. Dabei kämpft er gegen Windräder, die für Don Quixote wie Riesen wirken, sieht in einer Schenke ein Schloss und findet Gefallen an so machen Dingen, die Unsereins als schäbig bezeichnen würde. Als er dann endlich seine Traumfrau entdeckt weiß diese mit seinen Nettichkeiten und dem Liebesgesülze nichts anzufangen. Selbst einen anderen Namen bekommt Aldonza und wird zur Dulzinea.

Die Familie von Don Quixote, der eigentlich den Namen Alonso Quijana trägt, ist indes in Sorge, da dieser zum Gespött des ganzen Landes wird. So beschließt der Lebensgefährte von Alonsos Nichte, Dr. Carrasco, als Spiegelritter verkleidet Quixote im Kampf niederzustrecken um ihm vor Auge zu führen, dass er in Wahrheit nichts als ein alter Narr sei. Daraufhin schwinden Alonsos alias Quixotes Kräfte. Am Sterbebett bekennt sich Aldonza zu seinem Traum.

Das Ensemble der Seegrotte Hinterbrühl überzeugte bei der Premiere, gestern Samstag, aus jeder Hinsicht. Die Rollen waren überzeugend, schauspielerisch solide und gesanglich passabel. Hervorzuheben sind sicherlich die Hauptrollen mit Alfons Noventa als Don Quixote, Tamás Ferkay als Sancho, Sabine Muhar als Aldonza sowie Tristan Jorde als Gastwirt. Auch Padre Lukas Müller und Antonia, gespielt von Dorothea Schütte stachen stimmlich sehr positiv hervor. Der Sound der Band war leider etwas dumpf und manche Synthesizer-Klänge wirkten etwas billig. Dennoch war die Qualität sehr gut und die Musik deutlich hörbar.

Alles in allem eine gelungene Inszenierung von Tamás Ferkay, in einem tollen Ambiente, mit einem perfekten Ensemble, super Arrangements und einer berührenden Geschichte.

Die Produktion ist noch bis 10. März 2013 zu sehen.

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Der Mann von La ManchaMusical
Ein toller Spielort für Don Quixote

Ein toller Spielort für Don Quixote

03.02.2013
Premierenbericht, Österreich